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Geneseo Airshow Juli 2017

- von Stefan Schmoll -

"The Greatest Show on Turf" - damit wirbt das National Warplane Museum in Geneseo (Staat New York) für seine jährliche Air Show. Aber wir sind ehrlich: Die Ausgabe 2017 hat nicht mehr die Qualität wie die Airshows, die noch vor einigen Jahren dort stattgefunden haben. Aber da wir für unsere Sommerreise den Termin lange geplant haben, sind wir natürlich trotzdem hingefahren. Vorgesehen waren unter anderem drei North-American B-25, von denen keine kam und auch die vom Museum betriebene Boeing B-17 "Memphis Belle" (das Filmflugzeug, nicht die originale aus dem UASF Museum) wartet schon seit langer Zeit auf ein neues Triebwerk?

Egal, wir waren für Sie vor Ort und präsentieren Ihnen hier unsere Eindrücke von dieser doch sehr amerikanischen Show - und später noch einen Bericht über das eigentliche Museum von Geneseo.

Die Curtiss P-40 flog vom http://americanairpowermuseum.com/ aus Farmingdale ein. Der Pilot musste durch so manche Pfütze auf der durchnässten Grasbahn und ist dann erst mal ab in die Halle. Die ebenfalls vom dortigen Museum erwartete B-25 kam wegen "schlechten Wetters" nicht. Das ist schon enttäuschend, denn selbst wenn die B-25 auf der Grasbahn nicht hätte landen können ? nur wenige Flugminuten entfernt sind Airports mit langer Asphaltbahn vorhanden.
Charles Lynch ließ sich durch das Wetter nicht abschrecken. Mit seiner mächtigen Grumman Avenger reiste er aus White Plains/NY an und stellte seinen Torpedobomber zur Freude des Publikums mitten auf der Wiese ab.Auch ein Blick in den geräumigen Rumpf war möglich ? in einer Avenger kann man getrost mit der ganzen Familie anreisen.
Zuvor präsentierte er seine Avenger aber noch mit einigen tiefen Überflügen. Ich bin ja ein großer Freund dieser schweren Marineflugzeuge mit ihren Sternmotoren ? der Sound ist einfach ein anderer als bei den Reihenmotoren von Mustang & Co.
Beinahe 10.000 Exemplare wurden gebaut. Während die Avenger in den Vereinigten Staaten noch recht häufig anzutreffen ist, ist sie in Europa leider eine echte Rarität. Nur in der Schweiz und in Frankreich gibt es derzeit jeweils ein flugfähiges Exemplar.

Zwei North-American P-51 waren anwesend. Man merkt deutlich den Unterschied zwischen europäischen und amerikanischen Shows. Manöver gab es über Geneseo keine, dafür flogen die beiden ? mit ziemlichen Abstand ? rund ein dutzend Mal von rechts nach links. Immerhin gab es danach noch einen gemeinsamen Überflug.

Für die P-51 "Quick-Silver" von Bill und Scooter Yoak lieferten unzählige Mustangs Teile. Und so manches Teil wurde von Bill Yoak auch neu angefertigt. Heute dient die Maschine als ein "Tribut an die Veteranen" und wird zu diesem Zweck bei Airshows präsentiert. Die gut gemachte Seite http://quicksilvermustang.com/ ist für den europäischen Geschmack schon arg patriotisch geraten.
Neben den großen Warbirds gab es natürlich auch Trainer. Auf die allgegenwärtige North-American Harvards gehen wir heute mal nicht ein ? sie gehören einfach zum Standard einer jeden Show in den Vereinigten Staaten.

In den Vereinigten Staaten ist die Beech 34 Mentor heute ein beliebter "Einsteigerwarbird" - gebaut wurde der Trainer in den fünfziger Jahren.

In den siebziger Jahren erlebte die T-34 noch mal eine Renaissance - als Turbo-Mentor ging sie wieder in Produktion und die letzten dieser Exemplare wurden erst 1990 ausgeliefert.

Während der "Primary Trainer" Stearman Kaydet und der "Advanced Trainer" T-6 weltweit bekannt und beliebt sind, fristet der "Basic Trainer" Vultee BT-13 in der Warbirdszene ein echtes Schattendasein. Zumindest zwei Exemplare fliegen mittlerweile in Europa. Im II.Weltkrieg wurden rund 9500 Exemplare der BT-13 gebaut?
... und einige Exemplare der BT-13 erhielten durch den berühmten "Tora Tora Tora" Film ein zweites Leben.Sie wurden zu Aichi D-3A umgebaut und mimen bis heute den Japanischen Gegner aus dem II. Weltkrieg.
Von Trainern zu Transportern. Das Schöne an Shows wie in Geneseo ist die Tatsache, dass die Flugzeuge nicht in einem abgesperrten Gelände stehen, sondern wirklich aus nächster Nähe bestaunt werden können. Hier haben wir den direkten Vergleich zwischen der berühmten C-47 und der in Europa ziemlich unbekannten Curtiss C-46.
Die "W7" gehört zum National Warplane Museum und ist hier in Geneseo beheimatet. Während die Boeing B-17 derzeit noch eine Hangar Queen ist, touren die Museumsleute mit ihrer C-47 auf Airshows und bieten Rundflüge an.
Die C-46 "Tinker Belle" wird seit einigen Jahren von einer Oldtimergruppe aus Monroe (North Carolina) betrieben. Davor gehörte sie 20 Jahre der Commemorative Air Force. Sie ist unseres Wissens die einzige C-46 weltweit, die derzeit auf Air-Shows präsentiert wird.
Neben der C-47 ist die Beech 18 die zweite Maschine für Rundflüge für das National Warplane Museum.
Die Curtiss C-46 war das größte zweimotorige Flugzeug, das im II.Weltkrieg in größeren Stückzahlen eingesetzt wurde. Bis heute werden vereinzelt noch Exemplare als Frachter ? wie beispielsweise bei http://www.buffaloairways.com/ eingesetzt.
Wo in Europa Alles eingezäunt ist, herrscht in den Vereinigten Staaten gesunder Menschenverstand: Die Maschinen rollen zum Start und es ist kein Zaun vorhanden. Die Leute wissen einfach, dass man ausreichend Abstand hält - außerdem sind ja ausreichend Ordner vorhanden, die aufpassen. Im Vordergrund übrigens wieder ein in Europa  recht unbekannter Trainer. 7700 Exemplare wurden von der Fairchild PT-19 gebaut und meist auf dem amerikanischen Kontinent eingesetzt.
Das http://www.warriorflightcharity.org/ war mit zwei Aero L-39 Albatros über Geneseo vertreten. Die beiden Jets sind in den Farben von Flugzeugen der US-Navy lackiert.
Die Aero Albatros hat sich zu dem sicherlich beliebtesten privaten Jet-Warbird in den Vereinigten Staaten entwickelt. Derzeit sind hier mehr als 100 Exemplare registriert.
Misty Blues - ein rein weibliches Fallschirmspringerinnen Team. Schön soweit, aber im Endeffekt springen die Damen genauso aus dem Flieger wie ihre männlichen Kollegen, nur dass die Fallschirme da meist etwas anders gefärbt sind.
Jacquie Warda hat mit 50 Jahren mit Kunstflug angefangen und ist mittlerweile fast an jedem Wochenende während der Saison auf Airshows in den Vereinigten Staaten unterwegs. http://www.jacquiebairshows.com/
Die Firma WACO hat in den dreißiger und vierziger Jahren unzählige verschiedene Typen herausgebracht. Ein Einzelstück blieb die S3HD aus dem Jahr 1934. Sie wurde für das Militär als "Mehrzweckdoppeldecker" entwickelt ? fand aber keine Abnehmer.

Heute wird die N14048 von John Ricciotti aus Barrington in New Hampshire betrieben. Für alle WACO Fans hier mal eine Liste der Typen: https://en.wikipedia.org/wiki/Waco_Aircraft_Company

Eine von mehreren vorgeführten Stearman Kaydet.
WACOs sind einfach immer wieder schön. In Geneseo haben die beiden Klassiker an einem Doppeldeckercorso teilgenommen.
Mal keine Piper L-4 Grasshopper, sondern eine wesentlich seltenere Taylor L-2 Grasshopper. Sie gehörte zu den zahlreichen Typen an Verbindungsflugzeugen, die von den amerikanischen Streitkräften in den vierziger Jahren auf allen Schauplätzen eingesetzt worden ist?
? und noch eine "Liaison" - in Form der Aeronca L-16. Rund 600 Exemplare wurden von diesem aus der zivilen Aeronca Champion entwickelten Verbindungsflugzeuge gebaut und in erster Linie im Korea Krieg eingesetzt.
Am Boden gab es nicht nur Flugzeuge zu bestaunen, sondern auch diverse Gruppen von Reenactment Organisationen. Egal ob Briten, Amerikaner, Sowjets oder Deutsche ? in Geneseo lagen die Camps friedlich beieinander.
Natürlich haben die Gruppen auch ihre historischen Militärfahrzeuge mitgebracht. Im Hintergrund erkennen Sie zwei der statischen Flugzeuge des National Warplane Museums ? diesen Flugzeugen widmen wir bald einen gesonderten Bericht in unserer "Tipps" Abteilung!
Toll, dass man in Geneseo so richtig mitten drin ist. Aber bei der Durchsicht der Fotos ist mir beispielsweise der Kollege aufgefallen, der sich so lässig an das Leitwerk der North-American T-6 kuschelt? Man kann dann schon verstehen, dass man hier im Lande bei vielen Veranstaltungen Zuschauer und Ausstellungsstücke trennt.
Zum Schluss noch was Amerikanisches: Zwei Dutzend Harley-Fahrer mit Flaggen, die auf dem Weg zur Tribüne sind, um der Sängerin der Nationalhymne einen schönen Hintergrund zu bieten.
E N D E
 

 

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