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49th National Championship Air Races and Air Show

Reno, September 2012

- von Jan Peters -

Lange Zeit war es fraglich, ob die 49. National Championship Air Races and Airshow überhaupt stattfinden würden.

Und nachdem klar war, dass es die Veranstaltung grundsätzlich geben würde, dauerte es noch bis August, sicher zu stellen, dass auch wirklich nicht nur Flugvorführungen, sondern echte Rennen präsentiert werden können. Hintergrund waren die, nach dem tragischen Unglück vom Vorjahr, extrem gestiegenen Versicherungsprämien. Uns wurde berichtet, dass der Preis für die Veranstalterhaftpflicht sich etwa auf 3 Mio. USD verfünfzehnfacht haben soll. Gleichzeitig wurde ein Besucherrückgang erwartet, so dass es äußerst schwierig war, die Veranstaltung überhaupt zu finanzieren. Den letzten Ausschlag gab, dass Nevadas Tourismusverband die Unterstützungen für dieses und zwei Folgejahre in einer Zahlung zusammenfasste und 600.000 USD zuschoss. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich, dass in den nächsten beiden Jahren schon von vornherein jeweils 200.000 USD fehlen werden. Und ob die Versicherungen wieder günstiger werden, wird sich zeigen. Es bleibt also schwierig eine derartige Veranstaltung zu realisieren.

Im Rahmen diverser sicherheitsbedingter Änderungen wurde auch die Streckenführung des größten Rennkurses verändert. Er bekam einen etwas runderen aber auch engeren Verlauf mit einer weniger ausgeprägten Valley of Speed. Dieser Kurs wird von den Unlimiteds, den Jets und größtenteils auch für die jeweils erste Runde der Sport Class Rennen genutzt. Aufgrund der Änderungen, die praktisch weniger geradeaus und mehr Kurve bedeuten, war erwartet worden, dass als (eher ungewünschter) Nebeneffekt die erzielbaren Geschwindigkeiten etwas sinken würden. Offenbar haben die "schnellen Teams" bei ihren Racern aber soweit nachgeschärft, dass dieser Effekt kaum zum Tragen kam.

Alle Ergebnisse des Qualifikationen und der Rennen aller Klassen können detailliert auf der Website des Veranstalters (airrace.org) eingesehen werden. Wir beschränken uns im Folgenden deshalb auf eine kurze Zusammenfassung:

In der Formula One gewann erneut Steve Senegal mit seiner Arnold AR-6 "Endeavor". Auch bei den Biplanes siegte wie üblich Tom Aberle mit seiner einzigartigen Mong "Phantom". Beides waren keine Überraschungen. Die Rennen in beiden Kategorien boten jedoch wieder haufenweise Action und Spannung. Da sie morgens stattfinden, wenn der Wind noch schwach ist und die Thermik noch nicht eingesetzt hat, verpassen die meisten Zuschauer diese Rennen leider. Da hilft nur früh aufstehen, denn was das reine "Racing" betrifft, geht es bei den kleinen und leichten Fliegern meistens am spannendsten zu. Bemerkenswert war der erste Auftritt von Brian Reberrys brandneuem Fomel-Eins-Racer "September Fate". Obwohl der Motor noch nicht richtig angepasst war, reichte es für den fast ausschließlich aus Kohlefaserverbund gebauten Flieger mit in den Knickflügel integriertem Hauptfahrwerk auf Anhieb für Platz 4.

Die T-6 Klasse dominierte dieses Jahr Nick Macy in "Six-Cat". Er holte sich immerhin auch schon seinen insgesamt sechsten Gesamtsieg. Durchaus passend für den Piloten einer T-6 mit Startnummer 6. Und das sogar mit einem neuen Geschwindigkeitsrekord von gut 247 mph.

Nachdem Jon Sharp und "Nemesis" aufgehört haben und Kevin Eldredge seine NXT "Relentless" auf einen alltagstauglicheren großen aber turbolosen Lycoming ECi 720-Motor umgebaut hat, lief es im Kampf um den Sieg im Sport Class Gold auf ein Duell zwischen dem vorherigen Sieger Jeff LaVelle und Air-Race-Legende John Parker hinaus. LaVelle setze sich letztlich mit seiner unglaublich schnellen Glasair III gegen Parker in der Thunder-Mustang "Blue Thunder" durch. Besonderer Hingucker in der Sport Class war die Osprey GP-5 "Sweet Dreams", geflogen von Lee Behel. Dieses rote Einzelstück mit einer Grundstruktur aus Holz, V8-Motor und mustangartigem Belly-Scoop, erlebte seine erste komplette Rennwoche und begeisterte durch tolle Optik, gewaltigen Sound und hohes Tempo. Platz vier im Sport Gold mit rund 360 mph war das höchst erfreuliche Ergebnis. Nicht ganz so schnell aber ebenfalls mit toller Optik glänzte der einzige Sport-Class-Racer mit Sternmotor: eine Radial Rocket.

Bei den Jets flogen erneut neben L-29 und L-39 auch zwei Iskras mit. Sieger im Gold-Race wurde Rick Vandam, der in der Qualifikation mit 504,658 mph die schnellste offiziell gemessene Runde der Veranstaltung flog und "nebenbei" mit der Glasair II "Green Streak" auch noch in der Sport Class mitflog und dort das Bronze-Finale gewann.

Bei den Unlimiteds standen besonders folgende Racer im Fokus:

  • Steven Hinton mit Tiger Destefanis P-51 Mustang "Strega" (Merlin Power)
  • Stewart Dawson mit Rod Lewis' F8F Bearcat "Rare Bear" (R-3350),
  • Matt Jackson in Chuck Greenhills Sea Fury "Furias" (R-4360-Motor),
  • Robert "Hoot" Gibson in Rod Lewis Sea Fury "232" (R-3350-Motor)
  • Thom Richard mit seiner Doppelpropeller-Mustang "Precious Metal" (Griffon Power)

Außerdem waren natürlich diverse weitere Sea Furies, Yak 3, Mustangs, sowie eine Corsair, eine F7F Tigercat als einzige Zweimot und eine kultige FM2 Wildcat als traditionelles Schlusslicht dabei. Die Sanders-Brüder brachten die nach langer Lagerzeit frisch flugfähig gemachte Sea Fury "924" mit. Es war seit langer Zeit das erste Mal, dass wieder eine Fury mit dem originalen Bristol-Centaurus-Motor an den Rennen teilnahm.

Gewonnen hat schließlich erneut "Strega" mit Steven Hinton im Cockpit. Möglicherweise aber zum letzten Mal. Es sei denn, es findet sich ein neuer Sponsor, der zukünftige Renneinsätze finanziell unterstützt. Zweiter wurde Hoot Gibson mit "232" (ehemals Mike Browns "September Fury"). "Rare Bear" konnte letztlich nicht mithalten und musste wegen zu hoher Zylinderkopftemperaturen aufgeben. Gar nicht erst ins finale Unlimited Breitling Gold schaffte es Matt Jackson mit "Furias", einer frisch restaurierten Sea Fury mit einem Pratt & Whitney R-4360 (vierreihiger 28 Zylinder Sternmotor). Bereits in der Qualifikation am Dienstag gab es Probleme mit dem Fahrwerk. Zunächst legte Matt Jackson noch die drittschnellste Runde von allen hin, obwohl das Spornrad halb ausgefahren war, dann versagte jedoch die Verriegelung des vermeintlich erfolgreich ausgefahrenen Hauptfahrwerks bei der Landung. Das Flugzeug wurde bei Landung und Bergung beschädigt und war aus dem Rennen. Der Pilot blieb zum Glück unverletzt. Viel erfreulicher war dagegen der Auftritt von "Precious Metal". Dank viel Arbeit in den letzten drei Jahren und sechs neuen Propellerblättern ist diese "Griffon-powered-Mustang" mit "contra-rotating Props" inzwischen schneller als je zuvor. Mit seiner Qualifikations-Geschwindigkeit von über 463 mph und guten Rennen am Freitag und Samstag sorgte Thom Richard für haufenweise erstaunte und erfreute Gesichter. Leider musste er im Finale vorzeitig ausscheiden, nachdem sich die innere Abdeckung eines Fahrwerkbeines im Flug gelöst hatte. Schade - war wohl zu schnell...

Erfreulicherweise sind alle 57 Rennen der Reno Air Races 2012 ohne große Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Wir sind uns sicher, dass die RARA alles dafür tun wird, in 2013 auch das 50. Jubiläum auszurichten. Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation ist die weitere Fortführung dieser weltweit einmaligen Veranstaltung jedoch erheblich gefährdet. Wir können daher nur jedem empfehlen, im September 2013 selbst dort hin zu fahren und dieses Spektakel live mit zu erleben.

"924"

"232"

"Rare Bear"

"Precious Metal"

"Furias"

"Strega"

"Here KittyKitty"

"Six Cat"

"Radial Rocket"

"Glasair III"

"Green Streak"

"Iskra"

"Iskra"

"L-39"

"September Fate"

"Endeavor"

"Phantom"

"Steadfast"

"P-51"

"Corsair"

"Blue Thunder"

"Sweet Dreams"

>>> mehr Fotos gibts bei AirRace.info
 

 

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