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EAA Museum in Oshkosh / Wisconsin

- von Stefan Schmoll -

Mit Oshkosh verbindet man ja automatisch das weltgrößte Fliegertreffen im Sommer. Aber auch außerhalb dieser Riesenfete lohnt sich der Besuch für Enthusiasten. So betreibt die EAA auch ein riesiges Museum mit mehr als 200 ausgestellten historischen Flugzeugen. Einige Highlights wollen wir Ihnen hier vorstellen. Laufende aktuelle Informationen über das Museum finden Sie unter http://www.airventuremuseum.org/

Teil 1
Teil 2 (folgt)

1983 wurde das jetzige Museum - ein optisch nicht gerade einladendes Gebilde aus Beton und braunem Glas - eröffnet. Aber man fährt ja schließlich nicht als Architekturfan nach Oshkosh.

Während des Airventure-Meetings werden übrigens zahlreiche Warbirds aus der Sammlung vor dem Gebäude präsentiert.
Die Besucher werden in einem riesigen Atrium von den Maschinen des "Eagles Aerobatic Flight Team" empfangen. Dieses amerikanische Team flog von 1979 bis 1995 auf der Christen Eagle und ist somit das am längsten bestehende Typengebundene Akrobatikteam der Luftfahrtgeschichte.

Paul Poberezny, der Gründer der EAA in Bronze. Die riesige Organisation ist sein Lebenswerk gewesen und daher ist es auch mehr als in Ordnung, ihn in "seinem" Museum in Bronze zu verewigen.

Paul erlebte noch das 60.Treffen im letzten Sommer und verstarb kurz darauf am 22. August 2013 im gesegneten Alter von 91 Jahren.
Ein Trakt des Museums ist der langen Geschichte der EAA gewidmet. Neben zahlreichen Vitrinen und Schautafeln befindet sich hier auch das ehemalige Büro von Paul Poberezny.
Vom Atrium aus betritt man über eine Galerie die Haupthalle der Ausstellung. Hier befinden sich zahlreiche seltene Maschinen der Luftfahrtgeschichte, darunter selbstverständlich viele Exponate, die eng mit der EAA verbunden sind.

Das Museum verfügt über zwei Nachbauten der berühmten Ryan "Spirit of St.Louis". Der Nachbau in der Haupthalle wurde 1977 anlässlich des 50. Jahrestages erbaut und flog in den Folgejahren mehr als 1300 Stunden, bevor er 1988 schließlich einen Ehrenplatz in Oshkosh erhalten hat.

Ein weiterer flugfähiger Nachbau befindet sich im angrenzenden Pioneer Airport.
Dieser Teil der Ausstellung ist der Akrobatikfliegerei gewidmet. Kopfüber hängt die stark modifizierte DHC.1 Chipmunk N1114V, die in den sechziger und siebziger Jahren von mehreren bekannten amerikanischen Akrobatikpiloten genutzt worden ist.
Die Bücker Jungmeister N515 wurde von Mike Murphy in den sechziger Jahren bei zahlreichen Wettbewerben geflogen. Er war der erste Amerikaner, der in den vierziger Jahren mit der Jungmeister in an den Start ging. Die deutsche Konstruktion war damals das Nonplusultra in der Akrobatikfliegerei.
Die Christen Eagle N2FC ist seit zwei Jahren ein neuer Mittelpunkt in der Rennflugzeugabteilung des Museums. Sie ist der Prototyp dieses amerikanischen Rennflugzeuges und wird im Museum beeindruckend präsentiert.
Joe Hughes fand die "normale" Boeing Stearman mit 450 PS Motor irgendwie nicht optimal für seine Bedürfnisse bei Flugdarbietungen. So baute er sich 1977 schlicht eine eigene Maschine komplett neu. Und exakt diese neue Stearman hat einen Platz hier im Museum gefunden.  
Es fehlen eigentlich nur noch Motorengeräusche aus dem Lautsprecher, um den perfekten Eindruck historischer Luftrennen in den Vereinigten Staaten zu vermitteln. Es ist schon beeindruckend, wie rasant diese amerikanischen Konstruktionen schon vor 70-80 Jahren gewesen sind.

Steve Wittman war der erfolgreichste Rennpilot aller Zeiten. Zwischen 1926 und 1989! gewann er mehr Rennen als jeder andere Pilot.

Mitte der dreißiger Jahre konstruierte er seinen D-12 "Bonzo" Renner und nahm erfolgreich an mehreren Rennen teil. Auf dem benachbarten Pioneer Airport ist ihm ein eigener Hangar gewidmet (mehr dazu im II. Teil des Berichtes).
Das gab es wirklich - und zwar vor 75 Jahren: Ettore Bugatti konstruierte ein futuristisches Rennflugzeug, welches durch zwei Bugattimotoren auf bis zu 800 Km/h beschleunigen sollte. Auch wenn die beiden Motoren des Fliegers in den Wirren der Jahrzehnte abhanden gekommen sind, so präsentiert sich zumindest die originale Zelle des Flugzeuges wie aus dem Ei gepellt.
Der ausgestellte Fokker Dreidecker wurde von Walter Redfern, einem der ersten EAA Mitgliedern, vor rund 60 Jahren gebaut. Somit hat auch dieser Nachbau - wie übrigens fast alle ausgestellten Flugzeuge im Haupthangar - einen direkten Zusammenhang mit der Geschichte der Organisation.
Kein Orignal, aber ein exakter Nachbau der Curtiss Hawk aus den dreißiger Jahren. Ralph Rosnick vermachte seine Maschine nach 20 Jahren Bauzeit Anfang der neunziger Jahren der EAA.
Die Fairchild FC-2 wurde Mitte der zwanziger Jahre zuerst als Kameraflugzeug für die Luftbildfirma des Industriellen Sherman Fairchild gebaut. Insgesamt wurden rund 180 Maschinen für die unterschiedlichsten Zwecke gebaut. Sie war auch die erste Konstruktion der neu gegründeten Fairchild Flugzeugwerke, welche in den kommenden Jahrzehnten die unterschiedlichsten zivilen und militärischen Typen herstellte.
Beim Airventuremeeting 2013 wurde mit großem Tam-Tam ein modernes Flugauto vorgestellt. Gleich nebenan im Museum kann man sehen, dass es solchen Bestrebungen mit dem Taylor Aerocar bereits vor mehr als 60 Jahren gegeben hatte.
Paul Poberezny konstruierte 1956 das Rennflugzeug P-5 Sport. Mit der kleinen eleganten Maschine flog er in den gesamten Vereinigten Staaten umher, um sehr erfolgreich Werbung für die noch junge EAA sowie den Amateurflugzeugbau zu machen.

Dem genialen Konstrukteur Burt Rutan ist eine ganze Abteilung gewidmet. Seit Kurzem hängt sogar ein exakter Nachbau des von ihm konstruierten "Space Ship One" im EAA Museum.

Das Original hängt übrigens im Washingtoner NASM.

Sie erinnert ein wenig an die glamouröse Spartan Executive. Max Harlow war Ausbilder am Pasadena Junior College und konstruierte dort die PJC-2. Der modern anmutende Ganzmetallviersitzer war noch teurer als die Spartan und fand 1937 lediglich ein knappes Dutzend Abnehmer.

Tatsächlich sind davon noch immer 6 Exemplare in den USA zugelassen, darunter auch die ausgestellte N3947B.
Im benachbarten "Eagle-Hangar" befindet sich die Warbirdausstellung. Während des Sommermeetings werden zahlreiche Flugzeuge außerhalb des Hangars geparkt, um hier Platz für die offiziellen Veranstaltungen der EAA zu schaffen. Die Vought Corsair mit ihren angeklappten Flügeln stört allerdings nicht sehr.

Sie gehört zu den größten Schätzen der umfangreichen Sammlung: die älteste erhaltene North-American P-51 Mustang. Die NX51NA ist der vierte (von vier) gebauten Prototypen aus dem Jahr 1940 und die allererste Mustang, die in den Truppendienst ging.

Mitte der siebziger Jahre wurde sie von der EAA restauriert und einige Jahre aktiv betrieben.
Zu den zahlreichen Exoten gehört die North-American P-64/NA-50. Die N840 sollte eigentlich 1941 an die Luftwaffe von Siam geliefert werden und befand sich am 07.Dezember 1941 auf Hawaii. Kurzerhand konfiszierte die US-Armee die Maschine. Sie überstand die Kriegswirren und ging durch mehrere zivile Hände, bis sie 1963 von Paul Poberezny entdeckt worden ist.
Neben der frühen Mustang besitzt das Museum auch eine P-51 D. Die "Paul I" genannte Mustang wurde natürlich auch einige Jahre von Paul Poberezny geflogen.
Die Culver Cadet wurde 1939 von Albert Mooney konstruiert. Der zivile Erfolg des kleinen Zweisitzers blieb überschaubar, bis die amerikanischen Streitkräfte den Typen als Drohne entdeckten. Mehrere tausend PQ-8 und PQ-14 wurden als fliegende Zielscheibe gebaut
Knapp 600 Exemplare der Grumman J2F Duck wurden im II. Weltkrieg von den amerikanischen Streitkräften als Seenotrettungsflugzeug eingesetzt. Nach dem Krieg wurden einige Exemplare an südamerikanische Armeen abgegeben. In Peru wurde die letzte "Duck" erst 1964 ausgemustert. Nur wenige Exemplare sind bis Heute in Museen erhalten geblieben.
Hier geht's in Kürze weiter mit Teil 2
 

 

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